Schmerz ist Kranke Bewegung

Jeder kennt Ihn,

aber wissen Sie überhaupt was Schmerz ist?


Jeder Mensch kennt Schmerz aus eigener Erfahrung und vermag diesen in seiner Subjektivität zu beschreiben. Wie Schmerz aus wissenschaftlicher Sicht definiert werden kann ist jedoch ein komplexes und nicht eindeutiges Unterfangen. Erst 1979 hat sich die „International Association for the Study of Pain“ nach jahrzehntelanger Diskussion auf folgende Definition geeinigt:


"Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit aktueller oder potentieller Gewebsschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“


Diese Definition findet jedoch nicht überall Zustimmung; eine einheitliche Schmerztheorie gibt es nicht, was sich ebenfalls in der Schmerztherapie niederschlägt.

Es ist allgemein üblich, jede Schmerzerscheinung für sich zu betrachten und zu therapieren. Resultieren tut dies in einem umfangreichen Schmerzkatalog, in dem nicht weniger als 150 verschiedene Arten von Kopfschmerzen, unzählige Nervenschmerzen, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, psychogene Schmerzen und sogar Arzneimittelschmerzen aufgeführt werden. Hierbei wird jede Schmerzerscheinung in ihrer Subjektivität und vollkommen isoliert betrachtet.


Dennoch ist allen isoliert dokumentierten Schmerzerscheinungen die Vorstellung gemeinsam, dass es sich bei Schmerz um einen Hinweis des Körpers auf eine Gefahr oder Schaden handelt. Ein allgemeiner medizinischer Schaden ist jedoch nicht definiert, weswegen in vielen Fällen der Schmerz selbst zur eigenständigen Krankheit erhoben wird, die losgelöst von ihren Ursachen existiert:


die Schmerzkrankheit wurde geboren.


Erhält nun ein sog. Schmerzpatient eine solche Diagnose, wird er im Prinzip als nicht therapierbar eingestuft und ist nun endgültig auf sich allein gestellt.


Allein die hohe Anzahl von chronischen Schmerzpatienten weist auf einen Mangel der Schmerztheorie hin. Es gibt eine Vielzahl von Therapien, die jedoch die Anzahl von Schmerzpatienten im Schnitt nicht reduzieren. Die Wirksamkeit solcher Therapien kann deshalb in den Zweifel gezogen werden. Dabei ist es anhand des Standes der Medizintechnik und des zur Verfügung stehenden Wissens heutzutage möglich, den menschlichen Körper und seine physiologischen und biochemischen Funktionen bis zur molekularen Ebene hin zu untersuchen. Die Erklärung des Schmerzes und seiner Ursachen hat dies bislang noch nicht maßgeblich befördert.


Aus diesem Grund ist die Frage angebracht, ob die gängigen wissenschaftlichen Vorstellungen über den Schmerz im Grundsätzlichen korrekt sind, oder ob nicht ein neuer Ansatz der Schmerzbetrachtung und Bestimmung gewählt werden muss. Ein solcher Ansatz wäre beispielsweise die Betrachtung des Schmerzes nicht als subjektive und isoliert zu betrachtende Schmerzerscheinung, sondern Schmerz als ganzheitliches Phänomen.


Mehr dazu im zweiten Teil.